„Kaugummis sind das neue Studentenfutter“ lautete die Überschrift in einem 2013 erschienenen Artikel der Berliner Morgenpost. Ein Titel, der durchaus Sinn macht, sagt man Kaugummis doch nach, sie würden Konzentrationsfähigkeit und Denkvermögen fördern. Das soll übrigens damit zusammenhängen, dass durch das Kauen dem Gehirn rund 25 Prozent mehr Blut zugeführt wird. Dass die gängigen Sorten zuckerfreier Kaugummis zudem förderlich für die Mundhygiene und einen frischen Atem sind, dürfte ebenfalls allgemein bekannt sein. Kaugummis, von denen wir Deutsche pro Jahr rund 100 Stück pro Kopf konsumieren, sind also so betrachtet schon mal ganz nützlich.
Die Kaugummi Evolution
Weniger bekannt ist, dass Menschen bereits im Paläolithikum, also vor etwa 10.000 Jahren, auf ihrer eigenen Art von Kaugummi, nämlich kleinen Klumpen Birkenpech (Mastix), herumgekaut haben. Aus Funden, die Forscher in den 90er Jahren in der Nähe von Göteborg gefunden hatten, konnten Wissenschaftler um Natalija Kashuba menschliche DNA aus solchen Harzklumpen isolieren. Laut der Universität Stockholm handelt es sich somit um die ältesten sequenzierten DNA-Stücke von Menschen aus der Region (1). Auch bei den Maya und Azteken gab es was zum Kauen, das Chicle, ein Gummi, das aus dem weißen Milchsaft des Breiapfelbaums gemacht wird.
Das gesamte Genom eines weiblichen Menschen, der vor 5.700 Jahren in Dänemark lebte, wurde anhand eines Stücks Birkenpech, das sie gekaut hatte, kartiert. Bild mit freundlicher Genehmigung von Theis Jensen.
Die erste kommerzielle Nutzung von Kaugummi erfolgte Mitte des 19. Jahrhundert, genauer 1848, durch den US-Amerikaner John Curtis Jackson. Er verwendete ein indianisches Rezept mit Fichtenharz als Grundstoff und Bienenwachs.
Im Jahr 1869 erteilte Dr. William F. Semple aus Ohio das erste Patent für Kaugummi auch als Arzneimittel zum Schutz der Zahngesundheit. 1875 kam dann ein weiterer Amerikaner, John Colgan, auf die einfallsreiche Idee Kaugummi mit Geschmack anzureichern. Seitdem gibt es Kaugummis mit unterschiedlichem Geschmack.
Bemerkenswert ist, dass 1924 der erste medizinische Kaugummi in den USA zwar auf den Markt kam, aber erst 1991 von der Kommission der Europäischen Gemeinschaften zugelassen wurde. Seitdem erfreuen sich Kaugummis aufgrund ihrer Vorteile bei allen Menschen auf der ganzen Welt allgemeiner Beliebtheit.
Die Kaugummi Revolution
30 Jahre später, und dabei fällt auf, wie vergleichsweise langsam der Fortschritt hier Einzug hält, läuten Clevergums eine neue Ära in der Evolution der Kaugummis ein.
Von jedem, dem ich erkläre, dass Kaugummikauen das Schlucken zahlreicher Pillen und Kapseln überflüssig macht, ernte ich zunächst ungläubige Blicke. Ich denke, dass es so auch John Curtis Jackson mit seinen ersten Kaugummis ergangen sein muss. Ich selbst habe vermutlich, als ich das erste Mal davon gehört habe, nicht weniger ungläubig geschaut. Fakt ist aber, dass rund 70 Prozent aller deutschen Konsumenten Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, um ihre mentale oder körperliche Leistung zu optimieren. Und was früher Pillen und Tabletten geliefert haben, liefern jetzt auch Kaugummis von Clevergum.
Was im ersten Moment seltsam klingt, leuchtet beim genaueren Betrachten der Eigenschaften funktionaler Kaugummis ein: Abgesehen von der verträglicheren und vereinfachten Einnahme – schließlich kann man fast immer und überall Kaugummi kauen – haben Clevergums zahlreiche Vorteile, die das traditionelle Tablettenschlucken in den Schatten stellen.
- Hohe Bioverfügbarkeit
- Schneller im Blut
- Wirkstoffe bleiben intakt (Kaltpressung mit Pharmaqualität)
“Die Mundschleimhait bietet eine hervorragende Zugänglichkeit und verhindert den Abbau von Proteinen und Petpiden, der durch die gastro-intestinale Absorption und den hepatischen Stoffwechsel im ersten Durchgang erfolgt.”
Front Pharmacol. 2019; 10; publishes online 2019 Nov 5. doi: 10.3389/fphar.2019.01328
1. Hohe Bioverfügbarkeit
Ein großes Plus stellt die hohe Bioverfügbarkeit der Wirkstoffe da. Diese werden nämlich beim Kauen über die Mundschleimhaut absorbiert und geraten so direkt in den Blutkreislauf. Tabletten hingegen verstoffwechselt der Organismus zunächst einmal über den Magen-Darm-Trakt und die Leber (Stichwort First-Pass-Effekt). Je nach Körpergröße und Gewicht kann also die Menge an Substanzen, die am Ende wirklich im Blutkreislauf ankommen, ganz schön schwanken. Was wirklich ankommt, ist ungewiss.
2. Schnelle Wirkung
Über die Aufnahme durch die Mundschleimhaut geraten beim Kaugummikauen die Wirkstoffe viel schneller in den Blutkreislauf und die gewünschte Wirkung tritt zeitnah auf.
3. Slow Release – voller Nutzen
Die im Kaugummi enthaltenen Substanzen werden nicht auf einen Schlag freigesetzt und ein großer Teil damit heruntergeschluckt, sondern zeitverzögert, peu à peu. Das hängt damit zusammen, dass Clevergum eine medizinische Kaumasse verwendet, die die Inhaltsstoffe beim Kauen nach und nach freigibt. Die Wissenschaftler, die diese Kaumasse entwickelt haben, sprechen hier von einem „slow-release“ Effekt.
Man kann also mit gutem Recht von einer Revolution der Kaugummis sprechen und davon, dass in diesem Zusammenhang kauen vermutlich schlauer ist als schlucken. Und, wer weiß, vielleicht gibt es ja schon bald Medikamente in Kaugummiform, so dass Menschen, die beispielsweise unter Spannungskopfschmerzen und an Migräne leiden, ihre Qualen schon bald einfach „wegkauen“ können. Wäre das nicht schön?